Es braucht eine Menge Helfer für solch eine Aktion, wie ist das geregelt?
Bisher haben wir etwa 2000 Stunden investiert, haben bei Handwerksfirmen nach Materialien gefragt. Etwa zehn Personen aus dem Verein sind beim Umbau aktiv und sind fast täglich dort beschäftigt. Außerdem hat es eine neue Vereinsgründung gegeben. Neben dem Filmclub gibt es jetzt den Verein Universum Nostalgiekino. Das war wichtig, weil nicht jeder, der Filme dreht, auch an einem Nostalgiekino beteiligt sein möchte. Es gibt aber viele Überschneidungen bei den Mitgliedern.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung?
Sie unterstützt uns so gut wie möglich. Im Wesentlichen können wir selbstständig arbeiten, das Bauamt steht uns beratend zur Seite. Entgegenkommen haben wir bei den Sonderveranstaltungen erfahren. Wir mussten einen formalen Bauantrag stellen und dürften das Gebäude eigentlich noch nicht nutzen. Jetzt dürfen wir aber ein Mal im Monat eine Sonderveranstaltung anbieten. Das ist für uns wichtig, weil eine große Nachfrage besteht.
Nach welchen Kriterien werden die Filme ausgesucht?
Es gibt eigentlich keine Vorgaben. Allerdings sind wir ein gemeinnütziger Verein, dürfen den kommerziellen Kinos also keine Konkurrenz machen. Wir können alles spielen, was nicht aktuell in den Kinos läuft. Wir richten uns nach den Zuschauerwünschen, schließlich soll das Kino sich selbst tragen. Derzeit kann man im Internet abstimmen, es gibt drei Filme zur Auswahl: „Dr. Schiwago“, „Easy Rider“ und von Hitchcock „Der unsichtbare Dritte“.
Werden die Filme auf DVD gezeigt?
DVD ist ja eigentlich kein Kinoformat. Auch heute werden im Kino 35 Millimeter-Filme gezeigt. Nur 20 Prozent der deutschen Filmtheater sind digital umgerüstet.
Wann ist mit der offiziellen Eröffnung zu rechnen?
Im kommenden Jahr feiert der Filmclub sein 40-jähriges Bestehen. Dazu sind mehrere Events geplant, eine wird die Eröffnung des Universums sein. Wir hoffen, dass es bis Mai 2011 klappt.
Wie ist bisher die Resonanz der Bevölkerung und von Sponsoren?
Wir waren selbst überrascht von der Resonanz und sind besonders stolz, dass unsere Auswahl die Leute anspricht. Durch den Erfolg gibt es jede Menge Leute, die das Kino unterstützen wollen. Auch die Filmförderung Stuttgart unterstützt uns.
Fragen: Egon Kenke
Antworten: Uwe Kemmer
Zusammenfassung:
Claudia Wagner